Wenn ich turne, dann vergesse ich alles um mich herum - Helen Kevric im Interview

Bei den Juniorinnen-Europameisterschaften in München im vergangenen Jahr hat Helen Kevric als erste deutsche Turnerin überhaupt den Titel im Mehrkampf gewonnen. Die 14-Jährige vom MTV Stuttgart hat ihre Leistung vom European Youth Olympic Festival (EYOF) in der Slowakei eindrucksvoll bestätigt. Hier kehrte sie mit insgesamt sechs Medaillen, darunter zweimal Gold zurück. Zum Abschluss des Jahres ist sie mit dem MTV Stuttgart Deutsche Mannschaftsmeisterin geworden. Danach war dann endlich mal Zeit für ein bisschen Ruhe und Erholung, bevor im Jahr 2023 die nächsten Highlights anstehen. Das junge Talent aus dem Kunst-Turn-Forum Stuttgart wurde für 2023 wieder in den Perspektivkader des DTB nominiert. Wir haben im Vorfeld des EnBW DTB Pokals mit Helen gesprochen.

Das gesamte Interview gibt es hier als Video


2022 war ein sehr erfolgreiches Jahr für dich. Was war dein persönliches Highlight?

Also auf jeden Fall die Europameisterschaft in München, bei der ich Jugend-Europameisterin wurde. Aber ich fand auch EYOF echt schön, denn da waren ja auch die Jungs gleichzeitig mit uns vor Ort und das fand ich cool mit allen gemeinsam im Team.

Auch in diesem Jahr stehen einige wichtige Wettkämpfe an. Was sind für dich die Höhepunkte in diesem Jahr?

Also auf jeden Fall die Jugend-WM. Und dann ist ja auch wieder EYOF. Bei beiden Wettkämpfen will ich auf jeden Fall noch einmal starten.

Mit welchen Erwartungen fährst du zu dieser Juniorinnen-WM?

Ich möchte auf jeden Fall Spaß haben und noch mal Erfahrungen sammeln, bevor ich dann nächstes Jahr Seniorin bin. Natürlich will ich auch gut abschneiden und mein Bestes geben.

Zuvor steht auch noch das Heimspiel in Stuttgart an. Beim EnBW DTB Pokal wirst du auch turnen. Ist dieser Wettkampf etwas Besonderes für dich?

Ja, auf jeden Fall. Also das ist immer ein schöner Wettkampf, auch um in die Saison zu starten und ich hoffe, dass dieses Jahr mehr Zuschauer kommen. Ja, ich freue mich schon sehr darauf.

Mit dem MTV Stuttgart greifst du auch dieses Jahr wieder in der 1. Bundesliga an. Wie ist es für dich, in einer Mannschaft mit unter anderem Elisabeth Seitz und Pauline Schäfer-Betz zu turnen?

Ich finde es sehr schön. Wir verstehen uns echt gut und Ligawettkämpfe sind auch echt lustig. Mit den Großen zu turnen, ist auch mal etwas anderes als internationale Wettkämpfe, weil man da ja meistens nur mit denen aus der gleichen Altersklasse turnt. Aber in der Liga sind ja auch ältere dabei und das finde ich, macht sehr viel Spaß.

Du hast vorhin von deinen Zielen gesprochen. Das bedeutet viel Ehrgeiz und Disziplin. Nebenbei gehst du auch noch in die Schule. Wie oft trainierst du und wie bekommst du das alles unter einen Hut?

Ich trainiere ungefähr 30 Stunden in der Woche - viermal Frühtraining während der Schule und dann sechsmal die Woche normal. Das ist schon stressig manchmal. Aber es funktioniert gut, weil es mit der Schule geregelt ist und bei den Fächern, bei denen ich fehle, mache ich einen Leistungsnachweis oder irgendetwas anderes.

Welches ist denn dein Lieblingsgerät?

Der Boden ist mein Lieblingsgerät. Hier kann man dazu tanzen und das finde ich cool. Vor allem im Wettkampf hat dann jeder seine eigene Übung und das finde ich auch ganz schön.

Viele der Spitzenturner haben ein eigenes Element im Code de Pointage. Wäre das auch einmal ein Wunsch von dir?

Ja, das wäre schön. Also, ich habe noch keine Idee, was ich machen würde. Vielleicht kommt mir die in den Jahren irgendwann mal.

Wenn dich ein junges Mädchen fragen würde, wieso es mit dem Turnen anfangen sollte, was würdest du ihm antworten?

Das ist immer die schwierigste Frage, warum man mit dem Turnen anfangen sollte. Für mich ist es einfach die beste Sportart der Welt. Wenn ich turne, dann vergesse ich alles um mich herum und das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Das muss man einfach selbst erleben.

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