STB-Turnerin Tabea Alt hat sich beim Weltcup-Finale in London den Sieg geholt und damit auch das Siegerpreisgeld in der Gesamtwertung geholt. Lukas Dauser vom TSV Unterhaching gewann Bronze in Großbritannien und belegte in der Serie Rang zwei.
Die 17-jährige Tabea Alt kam auf insgesamt 54,598 Punkte und ließ damit die Konkurrenz, angeführt von der US-Amerikanerin Victoria Nguyen (53,832) und der olympischen Bronzemedaillengewinnerin am Boden, Amy Tinkler aus Großbritannien (53,433), hinter sich. Für die Schwäbin war es der zweite Erfolg im Mehrkampf-Weltcup nach ihrem Heimsieg an ihrem Geburtstag beim EnBW DTB-Pokal Mitte März in Stuttgart. "Ich bin sprachlos", erklärte sie danach. "Dass ich jetzt hier stehe mit dem Pokal der FIG in der Hand und der Medaille um den Hals, ist unfassbar."
Die einzige deutsche Vertreterin war am Sprung sehr gut in den Wettkampf gestartet und belegte mit 14,466 Punkten erst einmal den zweiten Platz hinter Tinkler. Doch mit einer ebenfalls schönen Leistung am Stufenbarren (13,833) übernahm sie schon nach dem zweiten Gerät die Führung und sollte diese nicht mehr abgeben, obwohl sie ausgerechnet an ihrem Lieblingsgerät, dem Schwebebalken, nicht fehlerfrei durch ihr Programm kam. Beim Abgang, einem gebückten Doppelsalto, stürzte sie. 12,966 Punkte bedeuteten trotzdem noch die zweitbeste Wertung an diesem Gerät. "Man darf sich durch so einen Sturz nicht aus der Ruhe bringen lassen", sagte die Ludwigsburgerin abgeklärt. Entsprechend blieb sie auf den Wettkampf fokussiert, erzielte am Boden mit 13,333 Punkten wie schon am Barren das beste Ergebnis und machte so ihren Triumph perfekt. Wie sie ihn feiern würde, wusste die im Kunst-Turn-Forum Stuttgart trainierende Turnerin direkt danach noch nicht: "Wir sind momentan ein bisschen überfordert", erklärte die glückliche Siegerin.
Für den Tageserfolg in London erhielt Tabea Alt eine Prämie von etwa 11 700 Euro. Zudem durfte sich die Olympiateilnehmerin über weitere etwa 23 400 Euro freuen, die der besten Turnerin in der dreiteiligen Serie vorbehalten waren.
Am Abend war dann Lukas Dauser bei den Männern dran. Der Unterhachinger zeigte sich nach seinen beiden Starts zuvor in Newark und Stuttgart weiter im Aufwärtstrend und kam ohne große Fehler durch seine sechs Programme. Vor allem an seinem Lieblingsgerät, dem Barren, wusste der 23-Jährige eineinhalb Wochen vor den Europameisterschaften in Rumänien zu überzeugen und verwies hier mit 14,933 Punkten sogar Olympiasieger Oleg Wernjajew aus der Ukraine im direkten Vergleich auf Rang zwei. Insgesamt erturnte Dauser 81,698 Punkte, was zum erstmaligen Sprung aufs Podest reichte. Lediglich Wernjajew (83,864) und der US-Amerikaner Donnell Whittenburg (82,665) waren diesmal besser. In der Gesamtwertung rutschte der in Berlin trainierende Sportsoldat damit zum Abschluss auf Rang zwei vor.
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