Sixpacks, Saltos, Sensationen: Olympiasieger Verniaiev führt Feld in Stuttgart an

Zehn Olympiateilnehmer von Rio 2016, inklusive zweier Medaillengewinner und jede Menge weitere Top-Ten-Platzierte - so sieht das Weltcup-Starterfeld beim EnBW DTB-Pokal aus. Natürlich mit dabei das deutsche Quartett bestehend aus der WM-Dritten am Balken Pauline Schäfer, der Lokalmatadorin Tabea Alt sowie Lukas Dauser und Philipp Herder. Unangefochtener Star in Stuttgart dürfte jedoch Olympiasieger Oleg Verniaiev sein.

Vor wenigen Monaten war der Ukrainer Oleg Verniaiev nur noch einen Wimpernschlag entfernt vom ganz großen Coup. Er hielt den Japaner Kohei Uchimura bis vor dem abschließenden Gerät im Mehrkampffinale der Olympischen Spiele auf Distanz. Ein paar kleine Fehler des Ukrainers am Reck sorgten dann aber dafür, dass sich der alles überragende Athlet der vergangenen Jahre doch noch sein drittes Olympia-Gold schnappen konnte. Was für ein herausragender Sportsmann der unterlegene Oleg Verniaiev ist, zeigte sich in seiner unmittelbaren Reaktion. "Ich bin sehr glücklich, dass ich Kohei sehr nervös machen konnte. Aber er hat seinen Titel verteidigt und dazu kann ich ihm nur gratulieren. Manche mögen jetzt denken, dass ich bedaure, mit so einem starken Konkurrenten zu turnen. Aber es gibt einfach keine schwachen Athleten in diesem Sport und der Fakt, dass ich mich immer wieder mit dieser Legende, die seit dem Jahr 2009 ganz oben steht, messen kann, ist das Coolste überhaupt. Ich denke, dass wir heute eine atemberaubende Show geboten haben.“

Auf einen vergleichbaren Auftritt können sich die Zuschauer  beim EnBW DTB-Pokal in Stuttgart freuen. Denn in dem Ukrainer Verniaiev dürfen sie trotz seiner Mehrkampfniederlage gegen Uchimura einen echten Olympiasieger begrüßen. An seinem Paradegerät Barren ließ er in Rio die gesamte Konkurrenz hinter sich und sicherte sich Gold. Die zweite Starterin mit olympischem Edelmetall im Weltcup ist die erst 16-jährige Russin Angelina Melnikova. Sie gewann mit dem russischen Team in Rio Silber. Insgesamt kommt das Weltcupfeld auf zehn Rio-Starter (vier Männer, fünf Frauen).

Drei der vier deutschen Starter haben in Rio ebenfalls Olympialuft geschnuppert: Die WM-Dritte am Balken Pauline Schäfer, Lokalmatadorin Tabea Alt und Lukas Dauser. Der Vierte im Bunde, Philipp Herder, war in Brasilien ebenfalls mit dabei – wenn auch nur als Ersatzturner. Die Stuttgarterin Tabea Alt freut sich ganz besonders auf ihren Auftritt in der Porsche-Arena: „Nachdem ich im vergangenen Jahr durch meine Knieverletzung einen Start in Stuttgart nicht wahrnehmen konnte, freu ich mich nun auf meine Premiere umso mehr. Noch dazu in so einem starken Starterfeld und direkt vor meinen eigenen Haustür. Ich hoffe, dass uns das Heimpublikum den entscheidenden Rückenwind geben wird.“ Und wer weiß, vielleicht macht sich die Athletin aus dem Kunst-Turn-Forum des Schwäbischen Turnerbunds im Weltcup am Samstag (18. März) gleich selbst ein Geburtstagsgeschenk. Schließlich wird sie just an diesem Tag 17 Jahre alt.

Weltcup-Starterfeld

Frauen
1.    Tabea Alt (Deutschland)
2.    Jordan Chiles (USA)
3.    Claudia Fragapane (Großbritannien)
4.    Larisa Iordache (Rumänien)
5.    Angelina Melnikova (Russland)
6.    Isabela Onyshko (Kanada)
7.    Pauline Schäfer (Deutschland)
8.    Eythora Thorsdottir (Niederlande)
9.    Jin Zhang (China)

Männer
1.    Francisco Barretto (Brasilien)
2.    Lukas Dauser (Deutschland)
3.    James Hall (Großbritannien)
4.    Philipp Herder (Deutschland)
5.    Nikita Ignatyev (Russland)
6.    Kazuma Kaya (Japan)
7.    Samuel Mikulak (USA)
8.    Wei Sun (China)
9.    Oleg Verniaiev (Ukraine)

Team Challenge mit großem Zulauf

Für die Team Challenge, die vom 17. bis 19. März parallel zum Weltcup stattfindet, haben insgesamt 23 Teams gemeldet. 15 Männer- und acht Frauen-Mannschaften. Besonders interessant  für die Zuschauer dürften die Auftritte der DTB-Teams (jeweils zwei Frauen- und zwei Männermannschaften) mit Marcel Nguyen und vielen weiteren deutschen Olympiastartern sein. Zum ersten Mal nach den Olympischen Spielen in Rio kommt es hierbei wieder zu einem echten Härtetest. Gerätturnen der Extraklasse versprechen auch die weiteren Teams aus Brasilien (Männer), Großbritannien (Männer), Japan (Männer), Niederlande (Frauen/Männer), Russland (Frauen/Männer) und Ukraine (Männer). Damit begrüßen die Organisatoren in Stuttgart sechs der besten acht Männerteams der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro – inklusive Olympiasieger Japan.
 
Die FIG Weltcup-Stationen

 

  • 4. März American Cup Newark (USA)
  • 17. bis 19. März EnBW DTB-Pokal Stuttgart
  • 8. April London (Großbritannien)

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