Gerätefinals der Frauen
Am Schwebebalken zeigte die deutsche Mehrkampfmeisterin zwar die leichteste Übung in der Entscheidung, turnte diese allerdings souverän durch und erntete 13,233 Punkte. "Damit habe ich nicht gerechnet", erklärte die Olympiavierte am Stufenbarren. "Ich wollte eigentlich nur solide turnen, und nun habe ich schon wieder einen deutschen Meistertitel." Die Chemnitzerin Pauline Schäfer dagegen musste bei einem gymnastischen Sprung absteigen und damit die weiteren Medaillen Amelie Föllinger (TSG Haßloch/13,166) und der Lokalmatadorin Michelle Timm (13,033) überlassen.
Am Boden klappte es dann aber endlich für die nach dem Mehrkampfsilber so enttäuschte WM-Dritte am Schwebebalken. Obwohl sie nach einem gebückten Doppelsalto nicht sauber zum Stand kam, reichten die erturnten 13,20 Punkte für den Sieg vor Nationalteamkollegin Kim Bui (MTV Stuttgart/12,866). In die Phalanx der Auswahlturnerinnen schob sich einmal mehr Marlene Bindig (Dresdner SC) auf den Bronzerang.
Gerätefinals der Männer
Bei den Männern fiel nach dem Kreuzbandriss des Europameisterschaftszweiten Lukas Dauser am Vortag das Duell der beiden besten deutschen Barrenturner aus. Entsprechend musste der zweimalige Olympiazweite von London, Marcel Nguyen, nicht mal volles Risiko gehen, um sich nach der Goldmedaille am Vortag an den Ringen auch die an den beiden Holmen zu sichern. Ohne seinen schweren Tsukahara-Abgang kamen 14,45 Punkte zusammen, mit denen Nguyen allerdings nur knapp Pauschenpferdmeister Ivan Rittschik aus Chemnitz (14,375) und den Berliner Philipp Herder (14,35) auf die weiteren Podestplätze verwies.
Zuvor hatte am Sprung der Hallenser Nick Klessing mit zwei sauberen Durchgängen den Titel geholt. Der Junioren-Europameister an den Ringen zeigte unter anderem einen sauberen Roche, einen Überschlag mit Doppelsalto, für den er als Einziger eine Wertung knapp über 14 Punkte erhielt. Im Mittelwert erreichte Klessing 13,975 Punkte. Rang zwei und drei gingen an den Limbacher Luca Ehrmantraut (13,637) sowie Helge Liebrich (TV Wetzgau/13,525).
Am Königsgerät Reck nutzte der Kirchheimer Felix Pohl die Chance, sich in Abwesenheit mehrerer international erfahrener Kollegen seinen ersten Meistertitel zu sichern. Als letzter Turner des Tages landete er bei 13,825 Punkten und ließ die gesamte Konkurrenz, angeführt vom Unterhachinger Jakob Paulicks (13,30) und Helge Liebrich (TV Wetzgau), hinter sich.
Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen war im Übrigen auch im Innenraum dabei. Der 29-Jährige präparierte für seine Bundesliga-Teamkollegen von der KTV Obere Lahn, darunter Paulicks, die Holme am Barren und schob die Matten am Reck zurecht.